Mittwoch, 27. Dezember 2017

Florian Clever, RT 28, Moldawien 2017


Ich bin jetzt knapp 1 Jahr und 3 Monate beim RT 28 Hamburg-Harburg dabei und durfte letztes Jahr das erste Mal erleben, was der Weihnachtspäckchenkonvoi ist. Schon beim Einpacken der Päckchen, die von unserem Tisch gesammelt wurden, hat mich dieses Projekt in seinen Bann gezogen. Im Laufe dieses Jahres reifte dann der Gedanke, dass ich mit dem Konvoi mitfahren möchte. Gesagt, getan, ich meldete mich mit dem Wunschziel Moldawien an. Als ich die Zusage erhielt, war die Freude riesig, jetzt musste es schnell gehen, der Reisepass musste beantragt, Impfungen kontrolliert und die Reiseapotheke bestellt werden. Am Tag vor der Abreise fuhr ich nach der Arbeit nach Hanau ins Hotel, wo schon viele Ladies und Tabler waren und wo schon die ersten Kontakte geknüpft wurden.

Am Abreisetag stiegen Nervosität und Vorfreude nochmal an. Vor uns lagen 42 Stunden Busfahrt, bis wir in Chişinău, der Hauptstadt Moldawiens ankommen würden. Obwohl ich das erste Mal dabei war, fühlte ich mich sofort in die Gruppe integriert, egal ob jemand ebenfalls zum ersten Mal oder schon zum x-ten Mal dabei war. Es wurde viel geredet und gelacht, man merkte jedem die Vorfreude an, selbst beim gemeinsamen Zähneputzen auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Rumänien war die Laune bestens. Dieser Zusammenhalt, der Spaß und das Wir-Gefühl hielten die gesamte Zeit über an, danke hierfür an das gesamte Team!!
Am Montagmorgen gegen 05:30 Uhr hatten wir unser Hotel erreicht, nach ein paar wenigen Stunden Schlaf ging es zum ersten Mal zum Austeilen der Päckchen.

Wir fuhren in Schulen, Kindergärten, Behindertenheime für sowohl körperlich als auch geistig behinderte Kinder, verteilten in Kulturzentren Päckchen an die Kinder aus der gesamten Region, sogar eine Polizeistation diente als Ausgabestelle. Eines hatten alle Orte gemeinsam: Leuchtende Kinderaugen. Die Vorfreude konnte man jedem Kind ansehen und auch wenn sie es kaum erwarten konnten ein Päckchen zu bekommen, warteten sie geduldig bis sie an der Reihe waren. Viele Kinder bedankten sich glücklich auf Rumänisch, englisch und sogar deutsch. Die Gastfreundschaft dort war beeindruckend, fast überall wurde uns Essen und Trinken angeboten, meist selbstgemachte Spezialitäten und selbstgemachter Wein.
Ein Bild wird mir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben: Als wir an einem Ort mit dem Verteilen von knapp 600 Paketen fertig waren, kam ein kleines Mädchen verspätet und fing an zu weinen, als unser Team Fotos mit den Verantwortlichen vor Ort machte und es für sie so aussah, als würde sie kein Päckchen bekommen. Nachdem die Fotos gemacht waren, schnappte sich eine junge Frau sofort ein Päckchen, lief hinter dem Mädchen her und überreichte es ihr. Dieses war so glücklich, dass sie der jungen Frau sofort glücklich um den Hals fiel. Ich hatte Glück, diese Szene im Bild festhalten zu können.
Am Donnerstagnachmittag machten wir uns dann wieder auf den Rückweg und kamen Samstagvormittag wieder in Hanau an.Die Reise war für mich ein sehr schönes, intensives und bewegendes Ereignis. Es war eine ganz neue Erfahrung, fernab der Erfahrungen hierzulande, egal ob beruflicher, privater oder anderer Natur.
All das, z.B. zu sehen, wie glücklich Kinder sein können, auch wenn sie nur Kleinigkeiten bekommen, gibt einem so viel mehr zurück, als all die täglichen Erfahrungen im normalen Leben. Die Woche war insgesamt anstrengend, aber es hat sich definitiv gelohnt. 
Ich möchte im nächsten Jahr wieder mit dem Konvoi mitfahren, dann ebenfalls mit dem Ziel Moldawien.
Liebe Grüße, YiT,  frohe Festtage und einen guten Rutsch Florian

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